Wanderung im Norden: Auf der Halbinsel La Victoria (2024)

Bei dieser Wanderung parken wir ein Auto am Endpunkt (siehe Kasten). Als Rundweg würde sich die Tour ansonsten um weitere fünfKilometer verlängern.

Wir starten die Tour am ehemaligen Kloster Ermita de la Victòria (130 m). Die Kirche wurde im Jahr 1679 erbaut und anschließend immer wieder erweitert. Hier wurde und wird die wundertätige Madonna „Mare de Déu de la Victòria“ verehrt. Von ihr wird behauptet, dass sie von Piraten mehrfach geraubt, aber immer wieder in ihre Kirche zurückgekehrt ist. Heutzutage ist das Kloster nicht mehr in Betrieb und man kann in den schlichten Zimmern übernachten. Sehenswert ist die Kirche mit ihrem schönen Innenraum und dem Barockaltar mit der Statue der Madonna, die alten Stallungen und der botanische Garten. Neben dem Restaurant gibt es zudem ein Café und ein kleines Geschäft.

Am Parkplatz folgen wir dem breiten Forstweg – rechter Hand von der Ermita – bergan. An einem ersten Aussichtspunkt mit drei Kreuzen („Ses tres creus“) haben wir einen fantastischen Blick auf die gegenüberliegende Seite der Bucht von Pollença. Etwa 15 Minuten nach Tourstart zweigt links ein Pfad mit Holzgeländer ab. Hierher kommen wir später wieder zurück und werden dann dem Schild zum „Talaia d´Alcúdia“ folgen. Bei Regen kann der Weg sehr rutschig sein, dann ist Vorsicht geboten. Der schmale Pfad führt erst steil, dann recht sanft im Auf und Ab durch den Wald. Wir erreichen eine kleine Anhöhe unterhalb des Puig de Romani (387 m). Ein Wegweiser zeigt an, wo es zum Gipfel geht. Wer möchte, kann diese Gipfelbesteigung noch einbauen, welche den Vorteil hat, dass man auf diesem Gipfel kaum jemandem begegnen wird; es sind allerdings Trittsicherheit und Orientierungssinn gefragt. Ohne diesen Gipfelabstecher halten wir uns an der Weggabelung jedoch links.

Der Weg führt nun unter überhängenden Felswänden des Penya Rotja (Roter Fels) entlang. Wir erreichen ein grasbewachsenes Felsband. Links von uns geht es steil hinunter zum Meer. An der Felswand entlang gelangen wir zu einem Durchlass („Penya des Migdia“), dem Überbleibsel eines alten Wachtturms. Es sind nur wenige Meter, gesichert mit Geländer und Kette. Da der Durchlass sehr niedrig ist, muss man den Kopf einziehen. Auf der anderen Seite der Wand erreichen wir in wenigen Minuten den Aussichtspunkt Mirador de Penya Rotja mit einem überwältigendem Ausblick auf den letzten Teil der Halbinsel (Cap des Pinar), welcher militärisches Sperrgebiet ist. Bis hierher haben wir seit Tourstart eine knappe Stunde gebraucht. Ein noch spektakulärerer Blick erwartet uns vom Felsgipfel Canó des Moro (355 m), den wir über einen steilen, nicht ungefährlichen, Steig erreichen. Steinmännchen weisen den Weg. Am Ende ist Klettern angezeigt. Auf diesem Gipfel befindet sich ein Kanonenrohr, welches dem Gipfel seinen Namen gab. Im 16. Jahrhundert war dies Teil einer Verteidigungsanlage zum Schutz gegen Piraten, von der auch die im unteren Bereich zu findenden Wasserspeicher und Baracken zeugen. Bei gutem Wetter kann man bis Menorca schauen. Für den Auf- und Abstieg muss man etwa 45 Minuten einrechnen. Nach einer Pause machen wir uns auf den Rückweg bis zur beschriebenen Abzweigung. Hier gehen wir links (statt zurück zur Ermita). Nunmehr folgen wir dem breiten Forstweg und der Ausschilderung „Talaia d‘Alcúdia“, dem höchsten Gipfel der Halbinsel. Wir bleiben auf dem Forstweg, bis er schließlich endet. Hier beginnt ein Steinweg, der sich in Serpentinen nach oben windet. An einer Weggabelung hält man sich rechts und erreicht in wenigen Minuten den Gipfel (446 m) und die Überreste eines alten Wachtturms aus dem 16. Jahrhundert. Von hier oben hat man eine fantastische

Rundumsicht.

Wir steigen das kurze Stück wieder bergab und halten uns an der Gabelung nun rechts, Richtung „Collet des Coll Baix“. Der Weg führt – durch Steinmännchen und Holzpfeile markiert – über Geröllfelder zunächst bergab, dann in einem Gegenanstieg bergauf. Mit einem spektakulären Tiefblick schauen wir schließlich auf die Platja des Coll Baix unter uns. Wir gehen nun stetig bergabwärts, bis wir eine Hütte mit Grillplatz erreichen. Links davon hat man die Möglichkeit, zum Strand zu gehen, was man mit zusätzlichen 250 Höhenmetern und etwa einer knappen Stunde veranschlagen muss. Wir halten uns jedoch rechts auf der breiten Schotterstraße abwärts, so lange, bis wir nach etwa 20 Minuten das zweite geparkte Auto erreichen.

Wer kein Auto hier geparkt hat, folgt der Piste bis zu einer Ausschilderung, die nach rechts weist. Über den Pass Coll de des Fontanelles geht man später entlang eines Bachbettes, bis der Weg in eine Straße übergeht. Folgt man dieser, gelangt man auf die Küstenstraße, die wir von der Anfahrt schon kennen. Wir folgen ihr zurück bis zur Ermita.

Wegstrecke

11 km

Nettogehzeit

3,5 Stunden

Höhenunterschied

700 m

Schwierigkeitsgrad

****

Anfahrt von Palma:Auf der Ma-13 nach Alcúdia. Den Hinweisschildern „Mal Pas / Bon Aire“ folgen („Carrer des Xara“). Von Mal Pas / Bon Aire aus der Ausschilderung zur „Ermita de la Victòria“ ca. 2,5 Kilometer bis zum Parkplatz am Ende der Straße folgen („Cami vell de la Victòria“). Für das Abstellen des zweiten Autos: kurz vor Mal Pas biegt man in den Carrer de la Muntanya ein und folgt der Straße, die in einen holprigen Weg übergeht, so lange, wie die Beschaffenheit des Autos es zulässt.

Tourencharakter:Anspruchsvolle Wanderung auf Gestein und Geröll, Waldwegen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Ausrüstung:Bergschuhe, Wasser, Proviant, Sonnenschutz.

Einkehr:Bars und Restaurants in Alcúdia. Restaurant Mirador in der Ermitá de la Victoria (eingeschränkte Öffnungszeiten, montags geschlossen).

Wanderung im Norden: Auf der Halbinsel La Victoria (2024)
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Author: Rubie Ullrich

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